Am 29.03.2015 um 10:56 schrieb Timo Schöler:
Eine "Erklärung" für das von Dir genannte "haarig sein" der Prozedur (ja, das stimmt, been there, done that -- nicht wegen grsec, sondern anderer Gründe) wird sicher sein, daß -- wie von Dir oben erwähnt -- es "nicht vorgesehen" ist, einen eigenen Kernel zu bauen und zu fahren.
Ich kann das durchaus nachvollziehen. Gerade die Enterprise Distributionen sollen natürlich so lange wie möglich laufen und nicht alle paar Wochen neue Kernel spendiert bekommen. Das ist schon klar.
Ob es sich lohnt? Gegenfrage: Reicht Dir nicht eine Zertifizierung nach EAL4 (e.g.), die CentOS ja quasi "erbt"?
grsec geht einen Schritt weiter und patcht den Kernel mit einigen netten Sicherheitsfeatures. Mir geht es dabei gar nicht um das Arbeiten zur Laufzeit – dafür würde ich auch SELinux nutzen, weil das RBAC des grsec schon recht komplex ist. Nur bietet SELinux eben nicht die verbesserten Kernel Eigenschaften an. Das kann man ganz hübsch in dieser Tabelle sehen (die natürlich auch von grsec stammt und deswegen durch deren Brille gesehen werden muss):
https://grsecurity.net/compare.php
Im Kern geht es mir bei grsec mehr um den Schutz vor bösartiger (oder fehlerhafter) Software, als vor Angriffen. Aber letztlich ist das auch kein Ausschlusskriterium. Ich habe auch kein Problem damit, CentOS mit dem Standardkernel zu betreiben.