Ralph Angenendt schrieb:
Thomas Schweikle wrote:
Zur Zeit ist es nahezu unmöglich ein CentOS 4.6 auf CentOS 5.1 zu migrieren. Der Prozess, wenn er denn startet, bleibt an verschiedenen Stellen hängen. Teilweise beim Booten, teilweise beim auflösen aller Abhängigkeiten, teilweise beim "Transaction Test".
Beim Update via yum oder via DVD/CD?
Beides. Zuerst ausprobiert mit yum und gescheitert, dann mit CD/DVD und erneut gescheitert.
Mit CD/DVD hängt das Update an verschiedenen Stellen, falls es überhaupt soweit kommt, das ein Update beginnt. Oft genug findet CentOS/Fedora/Redhat einfach das CD/DVD-Laufwerk mit der CD nicht. Ursache: das CD/DVD-Laufwerk wird als /dev/hdc gefunden, ist aber nach laden von idescsi unter /dev/scdN oder /dev/srN zu finden.
Eine neue, korrigierte CD gibt es bis heute nicht.
Funktioniert "finden der CD/DVD", dann wartet die nächste Hürde: yum baut bei der Systemanalyse den kompletten Abhängigkeitenbaum für alle installierten Pakete zusammen. Das benötigt immense Mengen Speicherplatz. Reicht dieser nicht, dann bleibt das System einfach stehen und rührt sich nicht mehr.
Ist auch diese Hürde geschafft, dann folgt die "Abhängigkeitenhölle": es ist leicht möglich, das es unmöglich ist ein Paket von CD/DVD zu updaten, weil es nicht auf der CD/DVD vorhanden ist und nie war. Wenn dieses Paket dann um acht ecken von der glibc abhängt, kann es passieren, das ich diese per "--exclude" ausschließen muß, damit ich überhaupt ein Update hinbekomme. Es ist klar, das ein System ohne "glibc" so gut wie nicht zum laufen zu bekommen ist ...
Der Versuch das mit "--skip-broken" in den Griff zu bekommen führt mit zimlicher Sicherheit zu einer mit "Alles bestens installiert"-Meldung vom Installer, aber wehe das System wird neu gebootet --- spätestens bei "Attempt to kill init" ist klar, das irgendwas beim gerade gebooteten System fehlt. Beim nachsehen was es den sein könnte fällt erst einmal nichts auf, bis irgendeine Anwendung gestartet wird und sich darüber beschwert, das die glibc fehlt! Leider ist das nicht trivial zu beheben: es fehlt nicht nur die glibc, sondern diverse weitere libraries. Es dauert mehrere Stunden diese alle Nachzuinstallieren. Fazit: mach eine Neuinstallation --- geht schneller. Nur: wenn sehr viele weitere Pakete installiert waren, ist hinterher neuinstallieren dieser Pakete angesagt --- das kann ebenfalls sehr lange dauern.
Warum Fedora/Redhat/CentOS es nicht so machen wie SuSE: - alle von YaST benötigten Libraries per preload laden - Update von YaST und den dafür benötigten Systemteilen - YaST neu starten und das restliche System updaten - Systemneustart
oder wie Debian: - alle von apt benötigten Libraries und Programme in einen sicheren Bereich kopieren und dort neu starten - Systemupdate durchführen - Systemneustart empfehlen
oder die FreeBSD variante: - System in einem sicheren Bereich neu zusammenstellen - in diesen Bereich wechseln und dort alles neu einrichten - per install und cp das neu zusammengebaute Minimalsystem über das alte kopieren - Systemneustart empfehlem - Das restliche System über das alte kopieren - Konfigurationsdateien anpassen - Systemneustart empfehlem
Auch im Regelbetrieb gibt es immer wieder unangenehme "Nebeneffekte": Updates zu Paketen, die Abhängigkeiten erfordern, die in keinem der Repositories weltweit erfüllt werden (das legt sich zwar nach ein bis vier Wochen --- manchmal auch erst nach einem Bug-Report, der mit "This is the same for RHEL 5.x we will not fix it" geschlossen wird ...).
Jaja, das nautilus-sendto-Problem. *Hass*
Weniger Nautilus, als Nachlässigkeit. Frei nach dem Motto: "ich hab zwar keine Ahnung was alles bei mir auf meinem PC installiert ist, aber genau so muß es auch bei allen anderen Anwendern aussehen --- bei mir tut das. Was wollen die alle bloß?".
Wenn CentOS ein Abbild von RHEL ist ...!
Dem ist nun mal so. Wir packen ja schon Dinge hinzu (via CentOS-Plus oder Extras, so z.B. Reiser- und XFS-Support), im Basisprodukt bleiben wir aber auch trotz solche Dinge Upstreamkompatibel. Und ja, da scheinen im Moment ein paar Dinge im Argen zu liegen.
... dann ist das ein trauriges Bild von Redhat und passt so gar nicht zu deren Wunsch "die besten, größten, und schönsten Linuxer der Erde" sein zu wollen.